Liebe Eltern!
Es ist, wie ich meine, wieder einmal Zeit für einen kurzen Rückblick auf den Oktober 2017 und noch weiter bis zu unserer St. Martins-Feier am vergangenen Freitag, den 10. November.
Zu Beginn des diesjährigen goldenen Oktobers freuten wir uns über die zunehmende herbstliche Blattfärbung vor allem unserer goldenen Buchen im Kinderwald aber auch über das Gelb des Feldahorns, das leuchtende Rot der Wildkirschen, und die bunten Blätter der Pappeln. Dazu lernten wir die Fingerspiele „Der Herbst“, „Eine kleine Spinne“ und „Ein Blatt hängt am Baum“, erzählten die Geschichte „Die Waldmaus entdeckt den Herbst“ und lasen das Bilderbuch von der etwas gemütlicheren Maus namens „Frederick“ und hörten eine Sachgeschichte über „Die Waldmaus“ (aus „Kinder lernen Waldtiere kennen“).
Nach dem etwas heftigeren Sturm am 5. Oktober, war unser Waldboden mit einem bunten Blätterteppich bedeckt. Das war Anlass, um mit den Kindern darüber nachzudenken, warum eigentlich die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren (Schneebruchgefahr, Wassermangel durch Bodenfrost, Abfall = Stoffwechselprodukte loswerden). Dazu sahen wir uns das Bilderbuch von A.Möller „Zehn Blätter fliegen davon“ an, jedem dieser vom Herbstwind verwehten Weidenblätter widerfährt ein anderes „Schicksal“, eines fällt in ein Lagerfeuer, eines ins Wasser und wird somit zum Rettungsfloß für ein ertrinkendes Insekt, eines schmückt eine Laterne usw. Während dieser Tage haben wir natürlich auch angefangen unsere Laternenpapiere mit Wachsbatik zu gestalten. Als wir dann am 9. Oktober unsere Räubersuppe (vulgo: Gemüsesuppe) auf dem Lagerfeuer kochten, konnte ich den Kindern mit dem Bügeleisen meiner Urgroßtante zeigen, wie man anno dazumal bügelte. Natürlich bügelten wir keine Klamotten, sondern Valentins Laternenpapier! Dazu angelte ich glühende Kohlenstückchen aus unserer Feuerschale, legte sie in das antike Bügeleisen und bügelte das zwischen Zeitungspapier gelegte Wachsbatik-Papier, um das Wachs zu schmelzen, damit es in das Papier einfließt und es somit transparent wird.
Nach der Waldmaus schenkten wir einem weiteren Wildtier unserer Aufmerksamkeit, nämlich dem Igel. Moni las eine Igelgeschichte vor, Anja lernte uns ein Fingerspiel vom Igel „Morgens wenn die Sonne lacht“ und ich las den Kindern über mehrere Tage verteilt das Bilderbuch „Pieks, der Igel“ vor, das sehr ausführlich vom Aufwachsen eines Igelkindes, seiner Reviersuche, den Gefahren für ein Igelleben bis zur ersten Überwinterung in einem Komposthaufen erzählt. Das Aufwachen im Frühling und der eigene Nachwuchs steht noch aus, wird aber aus gegebenen Anlass nächste Woche erzählt (am Montag bringt L. Mama, einen winzigen Igel mit, den L. beim Radeln gefunden und geborgen hat). Wir sangen einen jährlichen Evergreen, das Schmarrn-und Protest-Lied „Es war einmal ein Igel“ vom Igel, der nicht zum Friseur wollte. Wir legten für uns selber Laubhaufen an, in die wir hineinsprangen und ganz Mutige ließen sich in einen Laubhaufen einbetten, um sich mal wie ein echter Igel kurz vor dem Winterschlaf zu fühlen.
In dieser Zeit begleitete uns unsere Praktikantin L., Pädagogikstudentin und Schwester eines ehemaligen Kindergartenkindes, und wir feierten den Geburtstag unserer L. vom Schmautzenberg, Am Tag danach luden wir bei sonnigstem Herbstwetter zu unserem „Tag des offenen Waldes“ ein. Vielen Dank an alle, die sich dafür extra Zeit genommen haben und auch an die, die einen Beitrag zum leckeren Buffet geleistet haben. Auch wenn nicht so arg viele Interessenten der Einladung gefolgt sind, so war es doch für uns alle ein schöner gemeinsamer Nachmittag. Am 19. Oktober feierten wir mit Regina ihren Abschied und jedes Kind überlegte sich für sie oder das Baby einen guten Wunsch. Regina, wir alle hoffen, dass sämtliche Wünsche in Erfüllung gehen. Und nochmal vielen Dank für das tolle Buch, das du den Kindern zum Abschied geschenkt hast!
Im Oktober spielten wir natürlich auch wieder unsere Klassiker „Wachhund Bello“ und „Eule und Maus“, kramten aber auch wieder die Spiele „Schau nicht um, der Fuchs geht um!“ und „Hexe, Hexe, was kochst du heute?“ heraus, ein Spiel, bei dem sich die Kinder mit so vielen Schritten der Hexe nähern dürfen, wie das Gericht, das sie nennt, Silben hat (z.B. „Pfannenkuchen“ = vier Schritte), bis die Hexe auf die Frage mit „Kinder“ antwortet und losrennt um eines zu fangen, das dann die nächste Hexe sein darf. Außerdem lernten wir ein neues Brotzeit-Lied „Die Mühle, die braucht Wind“, sangen manchmal auf Wunsch der Kinder „Ich hol mir eine Leiter“ und malten mit Wasserfarben, schnitzen, sägten, kletterten, balancierten und spielten in unseren verschiedenen Waldgebieten.
Dann brachte der 23. Oktober endlich kaltes, regnerisches Wetter! Denn bei sonnigem Herbstwetter lässt es sich nur schwer vorstellen, wie St. Martin durch Schnee und Wind reitet und seinen Mantel mit einem frierenden Bettler teilt. Also begann mit diesem Datum unsere Martinszeit und die Kinder hörten zunächst die Geschichte dieses mitfühlenden Menschen. Dann überlegten wir gemeinsam, wann und wie wir einander im Kindergarten helfen können und die Kinder bekamen als Hausaufgabe auf, auch mal daheim zu schauen, wie sie Mama, Papa oder ihren Geschwistern helfen können. Am nächsten Tag berichteten sie dann voll Stolz über ihre guten Taten! Wir lernten gemeinsam die Martinslieder „Warm ist mein Licht“. „Ein bisschen so wie Martin“, „Als Martin ein Soldat noch war“ und natürlich „Ich geh‘ mit meiner Laterne“. Dann überlegten wir uns, dass wir die Legende vom heiligen Martin als Theaterstück am St. Martinsfest vorspielen könnten, damit jeder weiß, was wir eigentlich Feiern, ein Fest der Nächstenliebe. In verschiedenen Bilderbüchern und Geschichten lernten die Kinder noch andere kennen, die gerne teilen und helfen wollen, z.B. „Der Riese Rick“, „Grimi, der kleine Wolf“, „Varenka“, „Die Laterne Lumina“ und „Der Schuster Martin“. Zwischendurch las ich immer wieder einmal eine Geschichte von dem guten und hilfsbereiten Zwerg „ Rotmütz“ vor, den unsere Kinder wirklich lieben.
In den Herbstferien besuchten uns unsere Ehemaligen, die offensichtlich im „Bibi und Tina“- Fieber sind. Deswegen bastelten dann alle auf einmal Hexenbesen aus getrockneten Gräsern und Stecken, und ritten eifrig auf dem Damm des Schlammweihers herum. A. und H. lernten uns spontan im Abschlusskreis das Lied von der „Hexe vom Teufelsmoor“. Am Tag darauf hatte N. dankenswerterweise für uns und unsere Ehemaligen die Peitinger Eishalle klargemacht. A. baute sogar für uns einen Übungspacour auf und wir hatten alle viel Spaß bei unserem Ausflug auf’s Eis.
Nach den Ferien erkundeten wir in eifrig den Mäusewald mit seiner wilden und verwunschenen Landschaft, entdeckten einen Weidenbaum, der über und über mit glibberigen „Judasohren“ (=Baumpilz) bestückt ist und sich hervorragend für die Kleineren zum Klettern eignet. P. fand einen Rohrkolben, dessen weiche Samenwolle er begeistert herauszupfte und davon wehen ließ. Bei unseren Spaziergängen entdeckten wir die Spuren eines Rehes und eines Rehkitzes in der feuchten Erde. Am 8.November feierten wir B. Geburtstag.
Und als wir alle schließlich unsere Laternen fertig gebastelt hatten, feierten wir vergangenen Freitag unser St. Martinsfest auf der Wiese am Bauwagen mit unserem Theaterstück, einem Laternenumzug mit K. als St. Martin auf der lieben Flitzi, dem Kreisspiellied „Martin und der Bettler“ im Affenwald, mit Liedern und Lagerfeuer sowie wieder einmal einem köstlichen Buffet im Bauwagen mit einer wärmenden Gulaschsuppe von S., aufgewärmt auf unserem schönen neuen Holzofen mit Herdplatte.
Ich hoffe, der „kurze“ Rückblick war kurzweilig genug, um Euch nicht zu langweilen oder gar zu ermüden!
Viele Grüße Eva und das Waldteam