Liebe Eltern!
Damit wir Euch mehr Einblick in unseren Waldkindergarten geben können, z.B. womit wir uns die letzten Wochen beschäftigt haben, was wir im Wald entdeckt und gelernt und was wir gespielt haben usw., wollen wir euch alle paar Wochen eine kleine Rückschau anbieten, die auf jeden Fall keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
Der September begann mit einer erstaunlichen Entdeckung, so hat sich doch tatsächlich in unserem Kinderwald ein Wurzelzwerg namens Hurzel niedergelassen, für den unsere Kinder sogleich begannen wunderbare Zwergenstübchen und Spielplätze zu bauen. Wir lernten die Fingerspiele von „Himpelchen und Pimpelchen“ sowie „Auf einem Hohen Berge“, hörten Geschichten von Rotmütz, der Zwerg“ von Astrid Pomaska, liefen dem Walschrat hinterher, wobei jeder, der wollte, mal den Hurzel halten durfte und Bewegungen vorgeben durfte, die alle nachmachten. Wir sangen „Es tanzt ein Wi-Wa-Wurzelzwerg“, und unsere Begrüßungslieder „Wir stehen hier im Kreis“ oder „Griaß di“ und bei Regenwetter „Wir denken nicht daran, uns einen Schirm zu kaufen“. Wir spielten die Kreisspiele „Mein rechter Platz ist frei“, „Wachhund Bello“, „Schau nicht um, der Fuchs geht um“ , „Tschuff- Eisenbahn“ und „Eule und Maus“ unsere Dauerbrennerspiele. Wir feierten die Geburtstage von V., R. und A..
Oft beobachteten wir unser Kinderwald- Eichhörnchen, das sich offensichtlich sehr über die Walnuss-Geschenke von S. freut. I. entdeckte einen Molch mit wunderschönem leuchtendorangem Bauch, T. fand einen Grashüpfer, S. beobachtete Ameisen, andere Kinder Asseln und wir alle suchten an einem Regentag nach Regenwürmern und legten sie in ein zylindrisches Beobachtungsglas, das wir mit verschiedenen Erd- und Laubschichten gefüllt hatten. Von Tag zu Tag konnten wir mehr erkennen, wie fleißig die Regenwürmer die Erd- und Laubschichten umarbeiteten, Gänge und kleinen Höhlen anlegten, bis wir sie schließlich wieder in die freie Natur entließen. Mit der Lupe versuchten wir die Borsten der Regenwürmer zu sehen und beobachteten ihre Art der Fortbewegung, erfuhren durch das Buch „Der Regenwurm“ unter anderem etwas über ihre Art der Fortpflanzung, konnten aber leider keine abgelegten Ei-Kokons in unserem Beobachtungsglas entdecken. Während dieser Zeit der Beobachtung lernten wir das Fingerspiel „Ein Regenwurm mit Namen Klaus“. Wir prüften die Wasserdurchlässigkeit von Lehm, Humus und sandigem Boden, batzelten eifrig mit Lehm im Biberwald und lasen das Bilderbuch „Vom Leben in der Erde“ von A. Möller.
Mit einem Wollknäuel, das wir uns gegenseitig zuwarfen, entstand ein Netz, das uns vor Augen führte wir sind eine Gruppe und gehören zusammen, jeder ist wichtig. Auf dem Weg zum „schönen Wald“ entdeckten wir an einem sonnigen Morgen glitzernde, taubenetzte Spinnennetze, Radnetze und „Trampolinnetze“, lernten das Fingerspiellied „Eine kleine Spinne“, hörten die Geschichten „Gut versteckt“ und „Na warte! Sagt Schwarte“ und machten ein chemisches Farbexperiment an blauen Enzianblüten. Wir hielten einer Ameise die Blüte so lange hin, bis sie ihre Säuere darauf spritzte und es entstand ein winziger lilarosa Fleck auf dem Blütenblatt. Das wiederholten wir nochmal mit Essig, der für solche Zwecke stets dabei ist und färbten damit gleich zwei ganze Blütenblätter um.
Mit R., die ab Oktober in den Mutterschutz gegangen ist, durften immer zwei Kinder in den Bauwagen gehen, einer Geschichte lauschen und sozusagen deren Inhalt aus Papier falten, das hat den Kindern so gut gefallen, dass sie jeden Tag mit R. verschwinden wollten. R. wir alle werden Dich sehr vermissen!
Im Freispiel kochten die Kinder aus Batz, Blättern und Kräutern leckere Süppchen , mit Straßenkreide bemalten sie der Fels und die Bäume und mit Wasserfarben verzierten sie Stöckchen, Rindenstücke, Steine und Schneckenhäuser. Aus Ästen bauten sie Lager bzw. Apotheken, aus Zweigen und Rindenstückchen Zwergenhäuser s.o., sie kletterten auf Bäume, schnitzten und sägten an Stöcken, untersuchten das Innenleben von Hagebutten, schürften Gold und spielten natürlich mit Begeisterung Rollenspiele.
Der krönende Abschluss des Monats war unser Ausflug auf den Gruber-Hof, auf dem wir die kleinen Lämmer streicheln durften und jedes Kind auf den gutmütigen Ponys Flitzi und Jacky reiten durften. Vielen Dank C., dass wir immer wieder zu Euch kommen dürfen! Wir fühlen uns bei Euch schon richtig heimisch!
Der September ist nun schon vorbei und unsere Neuen haben sich, wie ich meine, schon recht gut für diese kurze Zeit bei uns eingewöhnt. Jetzt kommt der Oktober mit buntem Laub, Blätterfall, Regen, Nebel, hoffentlich auch Sonnenschein, Laternen basteln und vielen neuen Erlebnissen und Entdeckungen im Wald. Bestimmt geht das Kindergartenjahr so spannend weiter wie es mit dem September angefangen hat.
Es grüßt Euch herzlich
Euer Waldteam