Liebe Eltern!
Vor wenigen Wochen war bereits der kalendarische Frühlingsanfang, der Osterhase hat uns schon besucht, und es ist, wie ich meine, mal wieder höchste Zeit für einen Rückblick. Wie jedes Mal nach den Weihnachtsferien waren wir natürlich sehr neugierig, ob unsere Waldtiere den für sie reichlich behängten Futterbaum gefunden hatten, und wir schauten dort mal vorbei. Außer einem Apfel und etwas Vogelfutter und Heu war von ihnen fast alles aufgeputzt worden.
Das neue Jahr begrüßten wir mit dem „Märchen von den zwölf Monaten“, dem Bilderbuch „Der alte Silvester und das Jahrkind“ (von Eduard Mörike) und dem Bilderbuch „Ein gutes neues Jahr“. Wir sprachen über das vergangene Jahr, was war schön daran, was war nicht so schön und jeder überlegte sich einen guten Wunsch für das neue Jahr. Außerdem lasen wir die Geschichten von „ Rotmütz, dem Zwerg“ zu Ende, und die winterlichen Bilderbücher „Es klopft bei Wanja in der Nacht“, „Lars, der kleine Eisbär“ und die Geschichte von den „Fünf im Handschuh“ vor.
Wir sangen natürlich – wie immer, wenn ein neues Jahr beginnt – von der Jahresuhr, die niemals still steht und von der Mutter, die vier Kinder hat, außerdem vom Schneemann, der in unserm Garten steht und natürlich weiterhin von den vielen kleinen Pinguinen, die sich leidenschaftlich gerne vom Seeleoparden fangen lassen und beendeten natürlich zwischendurch immer mal einen schönen Waldtag mit unserem Evergreen „Ja, der Waldkindergarten ist aus!“-Lied.
Mit den vier Erste-Hilfe-Geschichten aus dem Bilderbuch „Hoppla. Aua. Autsch! “ bereiteten wir uns auf unseren Ausflug ins UKM am 15.1. vor und lernten dazu ein selbstgedichtetes „Erste-Hilfe“-Lied, das die wesentlichen Sofortmaßnahmen musikalisch im Gedächtnis verankert. ( Hollahi, Hollaho…) Wir schauten mal unseren Erste-Hilfe-Rucksack durch, benannten seinen Inhalt und besprachen, was man wann wohl brauchen könnte. L., unsere begeisterte Jungärztin, brachte uns ein Erste-Hilfe-Buch über Rettungssanitäter von zuhause mit. Die Kinder setzten die Thematik gleich im Freispiel um, und es wurde fleißig Krankenhaus gespielt. Aber wenn Schnee lag, dann vergnügten wir uns auch am Schlittenhang, bauten Schneemänner und Schneeburgen, die wir mit Wasserfarben verzierten, verfolgten Tierspuren, spielten Fangstl und Verstecken, lauschten immer mal wieder auf die Geräusche des Waldes u.v.m..
Ganz besonders freuten wir uns, als R. mit ihrem kleinen S. bei uns vorbei schaute und als wir gemeinsam L. Geburtstag feiern durften. Ende Januar hatten dann alle ihren Bilderrahmen für unseren Geburtstagskalender fertig gebastelt, und wer wollte half beim Bilderaufhängen im Bauwagen. Die Kinder lieben es, während der Brotzeit immer auf ’s Neue zu bereden, wer wann mit Geburtstagsfeiern dran ist.
Unsere Faschingssaison stand dieses Jahr unter dem Motto „im Märchenwald“ und wir begannen mit der Geschichte von „Dornröschen“, die wir zur Brotzeit vorlasen, Dazu passend spielten wir in den folgenden Tagen das Kreissingspiel „Dornröschen war ein schönes Kind“ mit wechselnden Rollen. Das wunderschöne Märchenbilderbuch von A. Fuchshuber „Mitten in einem großen, großen Garten“ handelt von der Magie des Lachens, mit der man sogar grimmige Riesen besiegen kann. Wir lauschten dem Märchen vom „Froschkönig“ und nahmen das Verhalten der Königstochter zum Anlass über Themen wie Hilfsbereitschaft, Worthalten, Freundschaft usw. zu reden. Dazu führten wir das Spiel „Ist ein Mann in ’n Brunnen g’falln“ ein. Wir lasen die Märchen „Die Bienenkönigin“, „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Doktor Allwissend“, „Maschenka und der Bär“, eine Ritter und Drachengeschichte sowie an Sofians Geburtstag eine Gespenstergeschichte und schließlich das Märchen vom „ Gestiefelten Kater“ vor und lernten das dazu passende Kreissingspiel vom „Zauberer Schrappelschrut“ . Wir spielten öfter „Hexe, was kochst du heute?“ oder „Fischer, welche Fahne weht heute?“. Das Spiel „Armer schwarzer Kater“ war allerdings ein großer Flopp, da die Kinder es überhaupt nicht lustig fanden, dabei nicht lachen zu dürfen. Wie recht sie doch hatten!!! Woran wir aber alle großen Spaß hatten, war gemeinsam ein Märchen oder eine lustige Quatschgeschichte zu erfinden, wobei immer ein anderer weitererzählte, wenn ein Erzähler bei der Geschichte gerade nicht mehr weiter wusste. Unsere Fingerspiele zum Einläuten der Brotzeit sind ja sowieso märchenhaft „Auf einem hohen Berge“, „ Morgenfrüh um sechs“, „Die Räuber schimpfen sehr“. Aber an Fasching darf natürlich nicht das Fingerkasperletheater „Langsam geht der Vorhang auf“ fehlen.
Das Wetter war in dieser Zeit ziemlich wechselhaft. An einem Tag suchten und benannten wir die ersten Frühblüher wie Märzenbecher, Schneeglöckerl, Leberblümchen und Schlüsselblümchen auf dem Weg zum Indianerwald, dann vergnügten wir uns wieder am Schlittenhang oder bauten Schneeburgen. An den Tagen vor unserer Faschingsfeier schmückten wir unseren Kinderwald mit bunten Eisanhängern. Am Tag der Fete waren unsere Vorschulkinder zunächst von der Schule eingeladen, das Märchen „Die goldene Gans“ als Theaterstück anzuschauen. Im Kindergarten ging dann die Sause los mit „ Eins, zwei, drei im Sauseschritt“ und es wurden Brezen geangelt, Krapfen verspeist, „Reise nach Jerusalem“ gespielt und das sehr lustige Bilderbuch „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ von A. Scheffler zur Brotzeit vorgelesen. Passend zum Buchtitel tauchten dann auch noch der kleine Welpe Wanja und ich am Ende des Vormittags auf. Tags darauf spielten wir den Kindern im Bauwagen das Kasperletheater „Das verlorene Zauberbuch“ vor und hatten anschließend viel Spaß beim Topfschlagen. Den krönenden Abschluss unserer lustigen Faschingssaison bildete am Faschingsdienstag unser Ausflug in die Eishalle wo alle Jecken verkleidet kommen konnten und wir uns an einem köstlichen gemeinschaftlichen Buffet stärken und laben durften.
Nach der sogenannten „Fünften Jahreszeit“ startete für unsere Großen der lang ersehnte Erste-Hilfe-Kurs „Trau dich! – Keiner ist zu klein um Helfer zu sein!“, der immer montags, manchmal auch dienstags im Bauwagen nach der Brotzeit durchgeführt wurde (und noch wird). Unsere Vorschulkinder R. und L. versorgten uns mit jeder Menge Verbandsmaterial durch ausgemusterte Auto-Verbandskisten und so übten alle verschiedene Pflasterverbände (Fingerkuppen- und Ellbogenpflaster), Verbände anlegen mit Hilfe eines Verbandspäckchens oder einer Wundkompresse und einer Mullbinde, einen Notruf absetzen, Verstauchungen kühlen (was eignet sich zum Kühlen? -> Suchen und Vergleichen von „Naturkühlmaterialien“, was fühlt sich kühler an?),u.v.m. Mittlerweile sind sie echte Profis und brauchen uns eigentlich nicht mehr, sondern schneiden sich die nötigen Pflaster selber zu, trösten, holen Hilfe, wenn nötig… und singen stets gerne unser Erste-Hilfe-Lied. Als wir das Thema Beulen behandelten, hatte L. just an diesem Tag ein passendes und noch dazu witziges Bilderbuch von „Mama Muh“ dabei, dem die Kinder begeistert lauschten. Anfang März fingen wir auch schon bald an, unsere Osternester aus Weidenzweigen zu flechten und mit weichem Moos auszupolstern. Weil es im März dann nochmal einen enormen Kälteeinbruch gab, kochten wir fleißig für unsere gefiederten Freunde aus Fett, Haferflocken und diversen Körnermischungen, die die Kinder eifrig mitbrachten, begehrtes Vogelfutter, das wir an den Weißdorn- und Hollersträuchern am Bauwagen so aufhängten, dass wir während unserer Brotzeit vom Bauwagen aus gut die hungrigen Vögel beobachten konnten. Heerscharen von Blaumeisen, aber auch Spatzen, Kohl- und Tannenmeisen, Kleiber, Buchfinken, ab und zu ein Buntspecht und Amseln besuchten unsere Futterstellen. Passend dazu schmückten wir unseren Bauwagen mit zwei Postern zur Bestimmung heimischer Vogelarten (eines davon brachte uns R. mit). Außerdem hängten wir auch noch Plakate zur Bestimmung von Tierspuren im Schnee und zur Schmetterlingsbestimmung im Sommer auf.
Natürlich vergaßen die Kinder auch unser Eichhörnchen nicht und legten ihm regelmäßig feine Walnüsse ins “Eichhörnchenrestaurant“. In dieser Zeit lasen wir den Kindern die Bilderbücher „Wolfine, das Schaf“, „Tomte Tummetott“, „Wie der Schneemann wieder lachen konnte“, „Der Apfelbaum“, „Rotschwänzchen, was machst du hier im Schnee?“, „Familie Steinkauz“. „Flieg doch mit, kleine Eule“ vor, und sie hörten Geschichten von Spatzen und warum die männlichen schwarze Lätzchen auf ihrer Brust haben, „Warum der Zaunkönig mitten im Winter singt“ (Quatschgeschichte), eine Sachgeschichte über den Buntspecht, die Geschichten „Die Vogelhochzeit“, „Was suchst du kleiner Bär“ und das Buch „Die kleine Eule“. Wir lernten das Handgestenspiel „Zwei Vögel sitzen im Nest“, sangen mit den Kindern die Lieder „Alle Vöglein sind schon da“, „Tick,tick,tick, was klopft denn da im Ei“, und „In unserm Garten, da sitzt ein Amselkind“ (leider mussten wir in dieser Zeit auch eine tote Amsel begraben), spielten das Kreissingspiel „Im Garten steht ein Schneemann“ und wärmten uns, wenn’s kalt war, beim Bewegungs-Boogie-Woogie und beim Siebenschritt-Tanz auf.
Wir malten selbstgebaute Halbhöhlen-Nistkästen mit Wasserfarben an und lackierten diese außen mit ungiftigem Klarlack. Wir buken uns auf dem Lagerfeuer feine Pfannkuchen aus und füllten sie wahlweise mit selbstgemachten pikantem Kräuterquark oder süßem Bananenquark. Tags darauf lasen wir das Bilderbuch von Erik Carle „Das Pfannkuchenbuch“ vor. Eine Geschichte, die den Kindern vor Augen führt, wie viel Arbeit nötig ist, bis ein Pfannkuchen gegessen werden kann (vom Säen des Getreides über das Ernten, Dreschen, Mahlen, Melken einer Kuh, füttern der Hühner, damit sie Eier legen usw. bis zum Holzhacken, um den Herd einzuheizen). Damit wir unseren Bauwagen in der Kälteperiode gemütlich heizen konnten, trugen unsere Kinder regelmäßig fleißig Brennholz von Christinas Bus hoch und schlichteten es unter die Sitzbänke.
Am 20.2. feierten wir bei noch winterlichen Temperaturen T. Geburtstag und fast einen Monat später, am 13.3., kam Herr N., ein Freund unseres Waldkindergartens, an einem warmen sonnigen Tag vorbei, um unserem Jakob-Fischer-Apfelbaum vor dem Bauwagen den nötigen Frühjahrsschnitt zu geben. Bei wärmerer Witterung besuchten wir endlich auch wieder den Indianer-, den Biber- und den Mäusewald, suchten Frühlingsblümchen, batzelten mit Lehm oder hackten Eisbrocken aus noch zugefrorenen Tümpeln. Wichtig war uns in dieser Zeit auch, mit den Kindern mal wieder unsere wichtigsten Waldregeln zu besprechen, diese auf einem Plakat festzuhalten und es für alle sichtbar im Bauwagen aufzuhängen.
Als dann die Osterferien immer näher rückten und die Kinder immer öfter erzählten, dass der Osterhase bei ihnen zuhause bereits vorbeigehoppelt war und Schokoeier verloren hatte, sangen wir das Lied von „Stups, dem kleinen Osterhasen“, pfiffen so gut wir konnten nach ihm und lasen Geschichten von „Stummel“, einem kleinen Feldhasenkind vor. P. brachte uns ein Osterhasen-Buch von sich zum Vorlesen mit, und A. hatte mal ein wunderschönes Bilderbuch vom Osterhasen-Franz dabei. Am 23.3. probierten wir es, versteckten die Nester im Kinderwald und hatten Erfolg! Denn der Osterhase legte in die Nester der Kinder sehr großzügig süße Köstlichkeiten, während wir wegen der Kälte im Bauwagen saßen und Brotzeit machten. Schließlich besuchten wir als Ferienausflug am Gründonnerstagvormittag den Eulenzüchter Herrn Grininger in Hohenpeißenberg und durften in seinen Volieren Uhus, Schleiereulen, Schneeeulen, Waldohreulen und viele andere Eulenarten aus nächster Nähe bestaunen.
Euer Waldteam