Liebe Eltern!
Das neue Jahr 2019 beschenkte uns am ersten Januarwochenende mit solchen Schneemengen, wie wir sie schon lange nicht mehr hatten. War das eine Freude für unsere Wurzelzwerge! Natürlich bedankten wir uns bei König Winter gleich mit dem Handgestenspiel „Schneeflöckchen kamen vom Himmel geflogen“, das wir schon vor den Ferien geübt hatten. Aber nach dem Morgenkreis ging es natürlich gleich zu unserem Schlittenhang, wo wir erst einmal mühsam die Schneemassen weg- und plattrutschen mussten, bevor wir dort wirklich Tempo machen konnten. Und während sich die Kinder um den Hang kümmerten, fing ich an einen Schneehügel aufzuhäufen, damit daraus ein Iglu herausgebuddelt werden kann. Freilich fanden sich schnell viele kleine Helfer ein, die fleißig mitschaufelten. Als es dann fertig ausgehöhlt war, liebten es die Kinder, das Dach zu erstürmen, sich darauf breit zu machen und keinen anderen mehr drauf zu lassen, oder auch sich innen hinein zu verkriechen oder Schneeballvorräte darin anzulegen. Zur Brotzeit im gemütlich eingeheizten Bauwagen erzählten wir uns von unseren Weihnachtsferien, vom Christkind und natürlich von den in Erfüllung gegangenen Wünschen. Wir lasen die „Geschichte von den zwölf Monaten“ und „Der alte Silvester und das Jahrkind“, überlegten uns was schön im alten Jahr war, und auf was wir uns im neuen Jahr freuen.
Die Wurzelzwerge liebten es, viele verschiedene Bilderbücher von „Lars, dem kleinen Eisbären“, die Geschichten von „Stummel im Winter“ (Feldhase) und von „Hörbe mit dem großen Hut“ vorgelesen zu bekommen. Sie lernten das Fingerspiel „Fünf Brüder gehen in den Wald“ und spielten natürlich liebend gerne im Abschluss oder Morgenkreis „Pitsch, patsch, Pinguin“. Da die Schneelast auf den Bäumen zu hoch war um in den Wald gehen zu können, verbrachten wir die Freispielzeit am Schlittenhang und auf der Wiese vor dem Bauwagen, wo Schneemänner, Schnee- und Feenburgen und vieles mehr aus Schnee entstand, was wir natürlich auch mit bunten Wasserfarben wunderschön verzierten, oder wir lieferten uns eine lustige Schneeballschlacht. Doch trotz unseres großen Spaßes im Schnee vergaßen wir nicht die Not unserer gefiederten Freunde und so „kochten“ wir wöchentlich große Mengen Vogelfutter (ein Gemisch aus Fett und verschiedenen Körnern), füllten damit unsere selbstgebastelten Futterglocken aus Tontöpfen mit einem Ästchen durchs Abflussloch, Kokosschalenhälften oder beschmierten große Kiefernzapfen damit und hängten alles am Weißdornstrauch hinter dem Bauwagen auf. So konnten wir dann während der Brotzeit wieder viele Vögel beobachten und anhand unserer Vogelplakate im Bauwagen bestimmen, wer denn da gerade zum Naschen kommt. Einmal konnten wir auch zwei Eichhörnchen auf der Wiese beobachten, die vermutlich in Paarungslaune die Welt um sich herum vergessen hatten und wie wild am Wiesenrand oberhalb des Kinderwaldes Fangstel spielten. Weil es Mitte Januar dann auch so richtig zapfig kalt wurde, schmückten wir die Sträucher in der Nähe des Bauwagens mit vielen von den Kindern selbstgemachten wasserfarbenbunten Eisanhängern, die sich fröhlich im Wind drehten und schaukelten oder es wurden diese von vornehmlich Wurzelzwerginnen gebraucht, um damit ihre köstliche aussehenden Eistorten zu verzieren. Natürlich spielten wir auch ab und zu unsere Klassiker wie „Wachhund Bello“, „Hexe, was kochst du?“, „Fischer, welche Fahne weht heute?“, „Bewegungsboogie“ und „Mein rechter Platz“; besonders gerne aber spielten die Kinder das Kreissingspiel „Im Garten steht ein Schneemann“ und sangen zum Abschlusskreis „Das Spiel ist nun zu Ende“. Manchmal legten wir uns zum Abschluss auch einfach in den weichen Schnee und spürten, wie gemütlich es sich dort liegen lässt, während man dabei die Wolkenbilder über sich vorbei ziehen lässt und darin Fabelwesen entdeckt oder einfach nur Flugzeugen beim Himmeldurchkreuzen zusieht und währenddessen zuhört, was jeder so im Abschlusskreis den anderen von seinem Kindergartentag erzählen möchte.
Als der Schnee dann hart und harschig wurde, mussten wir zuweilen den Schlittenhang sperren, weil die Fahrt darauf sonst zu rasant und gefährlich für unsere Wurzelzwerge geworden wäre. Das Fahrverbot wurde natürlich schnellstens wieder aufgehoben, sobald frischer weicher Schnee gefallen war. Als im Januar dann die Bäume soweit schneefrei waren, dass wir uns gefahrlos aber ordentlich schwitzend durch die hohen Schneemassen in den Spechtwald kämpfen konnten, um nachzusehen, ob die Waldtiere ihre Futter-Christbäume entdeckt und leergefuttert hatten, entdeckten wir auf dem Rückweg über den Affenwald dort unzählige Eichhörnchen-Spuren im Schnee, als hätten sie dort eine wilde Party gefeiert. Wenn frischer Schnee fiel betrachteten wir gerne die Schneeflocken mit Lupe oder Mini-Mikroskop und staunten auch darüber wie Baumflechten und Moose unter dem Mikroskop aussehen. Wir lasen in dieser Hochwinterzeit die wunderschönen Bilderbücher „Olles Reise zu König Winter“, „Tomte Tummetott“, „Rotschwänzchen, was machst du hier im Schnee?“, und die Geschichte von den Spatzenkindern, die im Winter kein Futter mehr finden und denen ein lieber Wurzelzwerg mit Futter aushilft und der, um männliche und weibliche Spätzchen zu unterscheiden, den Spatzenjungs schwarze Lätzchen umhängt. Seitdem bekommen noch nicht einmal ein Jahr alte männliche Spatzenkinder in den Januarwochen vorne an der Kehle einen schwarzen Fleck und können so leicht von den Weibchen unterschieden werden. Tatsache! Wir spielten das Kreissingspiel „Heute woll’n wir Schlittenfahren“, und Anja brachte uns das lustige und schweißtreibende Bewegungslied „Ich bin ein kleiner Schneemann“ bei, das für mich durchaus Parallelen zur Skigymnastik aufweist, und das dann auch noch im Tiefschnee auf der Wiese eher geturnt als gespielt wurde, so hielten wir uns warm in der Januarkälte.
In diesem Monat bekamen wir auch immer mal wieder Besuch von interessierten Schnupperfamilien, und unsere Wurzelzwerge verhielten sich wirklich vorbildlich und luden die Schnupperkinder eifrig zum Mitspielen ein.
Schon Anfang Februar merkte man an den Wurzelzwergen, dass sie sich auf die fünfte Jahreszeit zu freuen begannen. Und so brachte unser ältester Wurzelzwerg das lustige Buch „Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete“ zum Vorlesen mit, außerdem lasen wir vor: „Räuber Hotzenplotz, die fabelhafte Entdeckung“, die Bilderbücher „Der kleine Angstdrache“, „Hokuspokus in der Nacht“, „Räuber Ratte“, „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“, „Der Schrecken aller Monster“, Geschichten aus „Der kleine Zauberer“, ein Gedicht über das Echo, das alle foppt, und natürlich einige Geschichten aus Ottfried Preußlers „Die kleine Hexe“. Zu unseren vielen Brotzeitsprüchen und –liedern kam ein neues Quatschlied hinzu, nämlich „Wir haben Hunger“, in dem es darum geht, dass wir nötigenfalls bereit sind Fliegen, Schnecken und sogar Schlangen aus dem Wald zu essen. Außerdem sangen wir aus gegebenem Anlass das witzige Lied vom „Nein-Schwein“, und jeder steuerte ihm bekannte oder selbst erfundene Strophen zu „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“ bei. Wir ließen uns vom mächtigen „Zauberer Schrappelschrut“ in verschiedenste Tiergestalten verwandeln und entdeckten im Schnee immer wieder frische Tierspuren von Fuchs, Hase, Reh, Eichhörnchen und Vögeln, auch spielten wir wieder öfter „Eule und Maus“ oder „Schau nicht um, der Fuchs geht um“. Während wir im Januar wöchentlich nur für die überaus hungrigen Vögel „gekocht“ hatten, dachten wir im Februar auch wieder an uns und bereiteten uns auf dem Lagerfeuer wirklich „guate“ (aber ja nicht „leckere“!!!- des is ned boarisch!!!) Quarkbällchen oder besser Topfnkugal zu, und weil das unseren Wurzelzwergen so viel Spaß gemacht und so guat g’schmeckt hat, haben wir die gleich zweimal hintereinander gemacht. Dadurch hatten die Kinder endlich wieder frische Holzkohle zum Kochen-Spielen und Sich-Hände-und-Gesicht- schmutzig-Machen zur Verfügung!
Natürlich haben wir in den beiden Monaten auch einige Wurzelzwerg- Geburtstage gefeiert, und angeregt durch eine Geburtstagsgeschichte haben wir uns einen Wasserkompass gebaut. Was das ist und wie das geht? – Na, fragt doch mal Eure Kinder, vielleicht wissen die es ja noch! Am „Lumpigen Donnerstag“ feierten wir dann unser Faschingsfest im „Schönen Wald“ und hatten viel Gaudi beim Topfschlagen, Würstel- Angeln, „Tierlein, wie heißt du?“ und Fangstl-Spielen. Zur Brotzeit hat
Christina selbst gemachte tagesfrische köstliche Krapfen für alle mitgebracht. Das war ein Fest!!! Als abschließenden Höhepunkt spielten wir unseren Wurzelzwergen dann das Kasperltheater „Kasperl und die verzauberte Prinzessin“ vor. Am Faschingsdienstag dann feierten wir – erfreulicherweise gemeinsam mit vielen Ehemaligen -unseren „Kehraus“ in der Peitinger Eishalle wild verkleidet, und mit einem üppigen und absolut guaten!!! Büffet mit viel Spaß und bester Laune beim schnellen oder langsamen Kratzen über’s Eis.
Das war es dann auch schon wieder! Jetzt fängt schon bald der Frühling an, und es gibt wieder viel Neues zu erkunden und zu entdecken! Denn schon am 21. Februar beobachteten wir den ersten Schmetterling, einen kleinen Fuchs!
Herzlich grüßt Euch Euer Waldteam